30. April 2023
Rudolf Renner zu einem aktuellen Thema:

Feiert! Tanzt!


Kennen Sie Lindy Hop? Und wenn Sie mit dem Begriff nichts anfangen können – was könnte es sein? Eine Bekleidungsmarke, eine neue Süßigkeit, ein spezieller Haarschnitt?

Weit gefehlt! Es ist (und da übernehme ich Wikipedia) ein Tanzstil aus den 1930er Jahren in den USA, der als der ursprüngliche Swing-Tanz gilt. Er ist zwar ein Gesellschaftstanz, aber im Vordergrund stehen Spaß an der Harmonie, Austausch von Bewegungsideen während des Tanzes und Spaß an der Musikinterpretation. Es gibt einige feste Grundschritte; aber wesentliche Teile sind Improvisationen und auch freie Bewegungen. Ich finde, dass es großen Spaß macht, sich im Internet Tanzfilme dazu anzusehen. Die Musik macht in jedem Fall gute Laune. Und der Tanz ist locker und ungezwungen, anders als viele europäische Gesellschaftstänze.

„Jubilate“ heißt dieser Sonntag nach unserem evangelischen Kirchenkalender. „Jubelt“ wörtlich, aber auch „Feiert!“, „Tanzt!“. Es ist leider in unseren evangelischen Kreisen nicht unbedingt weit verbreitet, solchen Bedürfnissen einen weiten Raum zu geben. Und in einer verordneten Feier oder Fröhlichkeit fühle ich mich immer unwohl. Wenn es aber so eine ansteckende Fröhlichkeit gibt wie beim Lindy Hop - Tanz, dann schadet es wirklich nicht, sich darauf einzulassen; eher im Gegenteil.

In der letzten Ausgabe der Evangelischen Kirchenzeitung „Unsere Kirche“ sagt eine Psychologin, früher Ballett-, inzwischen Tangotänzerin: „Tanzen ist ein sehr grundlegendes menschliches Verhalten, das wir pflegen sollten.“ Tanzen tue der Gesundheit gut, baue Stress ab und stärke das Immunsystem. Nahezu jede und jeder könne tanzen (lernen) und müsste nur für sich selber die richtige Form herausfinden.

Bei meinem ersten Lindy Hop – Tanzkurs vor einigen Wochen habe ich selber mich schwer getan. Die Bewegungen waren ungewohnt, die Schrittfolge war zwar nicht schwer, aber doch für mich eine Herausforderung. Aber ich habe doch auch gespürt, wie viel Spaß es macht, sich in eine Musik fallen zu lassen, wenn die Schritte automatisch klappen.

Jetzt am Wochenende werde ich es noch einmal probieren. Und vielleicht finden Sie ja auch Möglichkeiten, das „Jubilate!“ für sich zu übersetzen – mit Feiern, mit guter Musik, mit Tanzen oder noch ganz anderen Dingen. Das wünschen ich Ihnen für diesen Sonntag und diese Woche.


Rudolf Renner Marienschule Saarbrücken
Schulpfarrer
Rudolf Renner
Ziegelstraße 62
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